Bärlauch Objekt der Begierde:
Im Niederfeld gibt es Gebiete, in denen Bärlauch noch reichlich wächst. Im nächsten Frühjahr werden sicher wieder Kleinbusse mit geschäftstüchtigen Leuten einfallen, um diesen in Nacht- und Nebelaktionen, wie schon in den Vorjahren, professionell abzuernten. Rasch in marktüblichen Kunststoffstiegen verladen wird die rare Ware dann meistbietend auf den Märkten verkauft. „Aus Wildsammlung“ steht dann darauf und der Verbraucher freut sich. Das dabei ganze Populationen des raren Allium-Gewächses mit Stumpf und Stiel und Wurzel ausgerupft und unwiederbringlich vernichtet werden, weiß kaum jemand. Dass diese Pflanze auch geschützt ist und man sich strafbar macht, wenn sie kommerziell ausgebeutet wird, wissen die Täter, aber es interessiert sie nicht. Der Profit steht da ganz vorne.
Dass die wenigen Flächen im Niederfeld dadurch systematisch vernichtet werden, ist den Ausbeuter auch egal. Ist nichts mehr da, fallen sie im nächsten Jahr über andere Gebiete her. Leider werden diese Leute zu selten erwischt. Und geahndet wird auch eher lasch. Irgendwann können die Anwohner im Niederfeld dann Bärlauch nur noch teuer im Supermarkt kaufen, statt biologisch wertvoll im naheliegenden Wald für den Hausgebrauch zu sammeln. Schade eigentlich.
Um das Gebiet zu schützen nennt die Redaktion nicht den Ort, wo das Foto gemacht wurde.