Jetzt auch noch die Haas-Filiale
Traurige Stimmung im Niederfeld. Als Erste machten die Familie Uslu ihren Market und die Familie Phung das China Restaurant dicht, vor einigen Wochen gab die Sparkasse ihre Automaten-Filiale auf, vor wenigen Tagen verkündet der Inhaber von GIO‘s Burger den kommenden Umzug nach Klein-Krotzenburg , und jetzt das: Die Bäckerei Haas hat ihre Filiale am Platz der Freundschaft für immer geschlossen. Am Samstag, 11. Januar 2025 war der letzte Öffnungstag.
50 Jahre gab es diesen Bäckerladen hier am Platz. An den beiden letzten Tagen vor der Schließung kam es im Laden zu vielen Treffen und Gesprächen von Kundinnen und Kunden aus dem Stadtteil, in denen das Bedauern gerade auch über diese Schließung sehr deutlich wurde. Denn der Stadtteil verliert damit einen wichtigen täglichen Treffpunkt in der Nachbarschaft. Ob beim morgendlichen Brötchenkauf oder bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee im oder vor dem Laden, es war nicht nur ein Geschäft, sondern auch ein Ort der Begegnung. In vielen der letzten Gespräche im Laden war die Ratlosigkeit deutlich spürbar.
Text und Fotos: Jürgen Schneider
Überraschung – Gio’s Burger zieht um
Das Neue Jahr brachte gleich auch eine neue Überraschung: Gio’s Burger, das Lokal Amaliasse-Kreisel, zieht um. Nicht gleich, aber schon mit Vorankündigung für den April 2025, wie auf einem Aushang am Eingang zu lesen ist.
Den Grund dafür erklärt uns Inhaber Giovanni Maugeri: „Wir möchten uns vergrößern und damit unseren Gästen mehr Platz und Komfort bieten. Sie sollen ihre Burger in einer modernen und einladenden Atmosphäre genießen“, sagt er und fügt hinzu, dass eine Erweiterung am jetzigen Standort leider nicht möglich sei. Maugeri hat sein Burger-Lokal im Sommer 2018 eröffnet. In den fast sieben zurückliegenden Jahren eine ganze Reihe von Stammgästen bekommen.
Vom Ortsausgang Seligenstadt wird „Gio“ an den Ortseingang von Klein-Krotzenburg wechseln. Dort, gleich an der ersten Ampelkreuzung in der Daimlerstraße 2, wird er in die ehemaligen Räume des Café Schnabel umziehen. Hier gibt es für seine Kundschaft genügend Raum auf zwei Etagen.
Das Lokal am Kreisel bleibt bis zum Umzug geöffnet. „Bis dahin freuen wir uns, unsere Kunden auch weiterhin wie gewohnt in Seligenstadt begrüßen zu dürfen“, sagte Giovanni.
Der Niederfeld-Rundblick wird selbstverständlich über seinen Umzug berichten.
Karl-Heinz Riedel
Dinner in der Moschee
Die Ahmadiyya-Gemeinde Seligenstadt hatte am 30. November zum Charity-Dinner in ihre Moschee an der Marie-Curie-Straße eingeladen. Es war der 1. Adventssamstag, an dem viele Seligenstädter bei anderen Veranstaltungen zu tun hatten. Wohl deshalb waren nur acht Gäste ins Niederfeld gekommen.
Da der Imam der Gemeinde und etliche andere Ahmadis präsent waren, gab es viel Gelegenheit zu Gesprächen. Sprachprobleme gab es nicht, denn der Imam und viele andere sind hier geboren und aufgewachsen; sie sprechen Hessisch. Auf alle Fragen wurde geantwortet. Alle Räume waren offen.
Die Ahmadis ließen erkennen, dass sie sich nicht abkapseln wollen, sondern das Gespräch und den Austausch mit allen anderen in der Gesellschaft möchten. Gestützt auf den Koran legen sie Wert auf Bildung und Ausbildung, gerade auch der Frauen. Sie verwehren sich gegen einseitige, kämpferische, kriegerische Auslegung des Koran. So bedeute zum Beispiel ‚Dschihad‘ nur Diskussion, Auseindersetzung; und nicht die Aufforderung, andere zu verletzen oder zu töten.
Nach dem Dinner, mit wohlschmeckenden Speisen, war es 19:30 Uhr, die Zeit für das Abendgebet. Die Gäste mussten nicht anwesend sein, durften es aber.
Die liturgischen Gesänge waren in arabisch, die Predigt auf Deutsch.
Franz Roski
Sanierung bei LKS Kronenberger
Das Amtsgericht Offenbach hat am 18. November 2024 dem Antrag der Firma LKS Kronenberger auf Durchführung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zugestimmt.
Die Eigenverwaltung ermöglicht es der LKS Kronenberger, selbständig Schritte zur Sanierung des in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Unternehmens durchzuführen, während ein vom Amtsgericht berufener Sachwalter die wirtschaftlichen Aktivtäten der Firma und die Einhaltung der Interessen der Gläubiger überwacht. Ein solches Verfahren wird oft benutzt, um bestehende Strukturen zu erhalten, die Firmenaktivitäten möglichst vollumfänglich fortzuführen und zügig eine wirtschaftliche Stabilisierung zu erreichen. Für Gläubiger bietet das Verfahren den Vorteil, dass die Geschäftsleitung weiterhin für die Geschäfte verantwortlich bleibt, was in vielen Fällen die Aussicht auf Sanierung erhöht.
So äußert sich auch der eingesetzte Sachwalter Dr. Andreas Kleinschmitt von der Kanzlei White & Case auf der Homepage der Kanzlei, dass er aufgrund der Marktstellung, der gewachsenen Kundenbeziehungen und der qualifizierten Belegschaft gute Chancen für eine langfristige Sanierung und Anpassung des Unternehmens an die aktuellen Marktgegebenheiten sehe.
Die schönsten Straßenbilder geehrt
Street Paintings vom Niederfeld-Fest im September
Im Rahmen des letzten Niederfeld-Fests hatte der Seligenstädter Jugendbeirat zur Straßenmalerei eingeladen. Unter dem Motto „Mein Wunsch-Seligenstadt“ konnten Kinder und Jugendliche mit Kreide ihre Phantasien auf das Pflaster malen.
Es entstanden neunundzwanzig Gemälde, drei von diesen fand eine Jury aus Mitgliedern vom Jugendbeirat, der Stadtverwaltung und der Niederfeld-Rundblick-Redaktion besonders gelungen.
Am 12. November wurden im Nachbarschaftshaus die Schöpferinnen der drei Kunstwerke beglückwünscht. Luca Uschmann übergab als Sprecher des Jugendbeirates jeweils eine Urkunde sowie hochwertige Stifteboxen, die vom Sozialkaufhaus „Bunte Kiste“ gespendet wurden.
Die dreizehnjährige Pauline hat mit ihrer Menschenkette in Herzform den ersten Platz belegt, gefolgt von der vierzehnjährigen Marie mit ihrem Rummel bei Sonnenschein und der neunzehnjährigen Elena mit einem Sportplatz. Alle drei jungen Damen sind Bewohnerinnen des Stadtteils Niederfeld.
„Ich gratuliere den Gewinnerinnen sehr herzlich und bedanke mich beim organisierenden Jugendbeirat, bei den Jurymitgliedern und bei unserem Sponsor“, so Erster Stadtrat Oliver Steidl.
Jubiläumfeier des AK Willkommen
Seit zehn Jahren gibt es jetzt den Arbeitskreis Willkommen in Seligenstadt. Deshalb wurde am Samstag, den 16. November 2024 aus dem Internationalen Begegnungscafé zugleich eine große Geburtstagsfeier. Und viele waren gekommen, um zu gratulieren und mitzufeiern. Auch Bürgermeister Dr. Daniell Bastian ließ es sich nicht nehmen, seiner Anerkennung Ausdruck zu verleihen: „Für mich ist der AK Willkommen unter den vielen tollen Vereinen in unserer Stadt der wichtigste.“ Wau!
Zuvor hatten Hanne Auer und Henning Berz die Entstehung der Initiative und die bisherige Arbeit Revue passieren lassen. Und als Beweis für die Erfolge berichteten Geflüchtete, wie es ihnen nach erstem Deutschunterricht im FLIDUM und im Rahmen der weiteren Begleitung gelungen ist, Arbeit und ein neues Zuhause in Seligenstadt zu finden.
Eine große Geburtstagstorte hatte das Café Haas spendiert. Draußen im Zelt durften die Besucher an einer Kaffee-Zeremonie teilhaben, drinnen verblüffte inzwischen ein Zauberer das Publikum mit seinen Künsten. Später unterhielt ein Saxofon-Spieler die Gäste vor und während des abendlichen Buffets.
Nach fünf Stunden fand das Fest ein Ende, sehr viele waren bis zum Schluss geblieben. Bei der anschließenden Aufräumaktion waren sich die freiwilligen Helfer alle einig: „Das war eine gelungene Geburtstagsfeier!“
Es war einmal …
Es ist noch nicht so lange her, da erfreute es nicht nur die Kunden der Sparkasse Langen-Seligenstadt, dass es an zentraler Stelle im Niederfeld einen kleinen Raum gab, wo man ganz einfach Bargeld abheben konnte oder auch Zugang zu seinem Konto bekam.
Der Raum war leicht zu erreichen. Auch mit Kinderwagen, Rollator, Rollstuhl kam man leicht herein. Wer mit dem Auto kam, fand gleich davor einen Platz.
Deshalb zogen es sogar Kunden aus anderen Bereichen der Stadt vor, Geldautomat und Kontoauszugdrucker im Niederfeld an der Wilhelm-Leuschner-Straße zu nutzen.
Seit dem 15. September geht das nicht mehr. Die Sparkasse hat diese Möglichkeit wegrationalisiert.
Jetzt müssen alle entweder zum „Regio-Center“ an der Altstadt, mit seiner langen Treppe und dem störanfälligen und nicht leicht zu bedienenden Plattform-Lift. Mit dem Autoparken ist es dort auch oft schwierig.
Oder sie müssen — noch weiter und umständlicher — zur Hauptstelle nahe dem Trieler Ring. Die Wege vom Niederfeld sind teilweise unbefestigt und zu schmal für Begegnungsverkehr; oder sie führen über den Bahnübergang am Bahnhof.
Kundenfreundlich ist das nicht. Einige Kunden haben sich beschwert. Die Sparkasse hat ihnen geschrieben, man sei zur Schließung gezwungen und werde sich um eine akzeptable Lösung für die Kunden bemühen.
Ich bin gespannt…
Franz Roski
Ein großes Stadtteilfest
Die Handschrift war erkennbar, Gerrit Kratz, der neue Leiter des Amts für Soziale Infrastruktur, hatte sich für das Niederfeld-Fest am 14. September ein paar Erweiterungen einfallen lassen. Durch die Auftritte von THW, Feuerwehr und DLRG, durch viele neue Infostände und durch die Straßenmalerei fiel die Veranstaltung deutlich größer aus als bisher.
Auch der Besuch war trotz der kühlen Witterung sehr gut. Und so wurde gemalt, gespielt, getanzt, gegessen und getrunken, gequatscht, unterhalten, diskutiert, gelacht, geklatscht und einfach alles genossen, was ein schönes Fest so hergibt.
Am Infostand vom Niederfeld-Rundblick wurden sogar Könige und Königinnen gekrönt, die dann sagen durften, was sie machen würden, wenn sie König oder Königin vom Niederfeld wären. Ihre Auftritte und Aussagen sind auf der Rundblick-Homepage dokumentiert: https://niederfeld-rundblick.de/forum/ .
Vielfach wahrgenommener Kommentar: „Eine lebendige und sehr informative Veranstaltung“.
Anmerkung aus der Redaktion:
Nur die Musik hat dieses Mal leider gefehlt. Aber das kann man bei rechtzeitiger Planung im nächsten Jahr dann besser machen. Überhaupt wäre es vielleicht gut, rechtzeitig im Vorfeld des nächsten Fests zu einem Auswertungs- und Planungstreffen für Anwohner, Initiativen und Mitmacher einzuladen. Das gab es früher schon, und das war gar nicht so schlecht.
Spielplatz wird zur Theaterbühne
Über 100 Zuschauende waren am Freitag, 6. September auf den Spielplatz zwischen den Hochhäusern in der Berliner Straße gekommen. Das T-Werk und das Theater Nadi aus Potsdam spielten die Geschichte von der Regentrude: In einem drückend heißen Sommer verbrannte der Feuermann die Felder. Maren, die Tochter des Gastwirts, macht sich auf die Suche nach der Regentrude. Es gelingt ihr, sie mit einem Zauberspruch zu wecken – und endlich fällt wieder Regen. Die Geschichte endet glücklich mit der Hochzeit von Maren und dem Bauernsohn Andrees. Das Publikum freute sich über das schwungvolle Spiel und die passende Musik. Die Aufführung war der Start der hessischen Kinder- und Jugendtheatertage „Kaleidoskop“. Dank der Nassauischen Heimstätte und der Sparkasse Langen-Seligenstadt war der Eintritt frei.
Fotos: Karl-Heinz Riedel
Leseförderung an der Merianschule
Mit dem kommenden Schuljahr 2024/25 führt die Merianschule in Seligenstadt im Jahrgang 5 ein neues Angebot ein. Das Angebot „Schulbibliothek“ wird einstündig angeboten und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern der 5. Klassen in einer Stunde in der Woche in den Räumlichkeiten der schuleigenen Bücherei zu schmökern, zu lesen und die Bücherei als Lernort kennenzulernen.
Eine Note gibt es auf dieses „Fach“ zwar nicht, aber im Zeugnis erscheint eine entsprechende Bemerkung.
Ziel dieses neuen Konzepts ist es, die Lesemotivation zu stärken und die Lesekompetenz zu fördern, denn Lesen ist nicht nur eine Schlüsselqualifikation, die wir täglich brauchen, sondern stärkt auch die Seele (Voltaire).