Am 5. August fiel es jedem auf, der in der verlängerten Ellenseestraße, dem Umspannwerk gegenüber, unterwegs war: Da stand ein großer blauer Lkw mit Kran und Anhänger auf dem Geh- und Radweg; dahinter ein Werkstattwagen mit Anhänger und ein großer Kombi. Die Firma Kindt-Spielgeräte aus Solingen war mit fünf Mann und viel Material angerückt.
Zuerst haben die Fünf die alte Rutsche und die anderen Geräte auf der Straßenseite des Spielplatzes abgebaut. Dann baggerten sie den Boden ab und legten die Fundamente. Auf diese setzten sie dann neues Spielgerät mit mehreren Spielebenen, Spielhäuschen und Rutsche.
Am Abend hatten die Arbeiter alles aufgebaut und die neuen Geräte mit Bauzäunen abgesperrt. Die Spielgeräte, die den Häusern zugewandt sind, waren nicht betroffen. Dieser Teil des Spielplatzes ist weiterhin zugänglich.
Als ich am nächsten Tag fotografierte, erzählten mir Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Seligenstadt, die vor Ort waren, dass erst überprüft werden müsse, ob alles richtig aufgebaut sei. Dann werde der Raum unter den neuen Spielgeräten mit Holzschnitzeln als Fallschutz aufgefüllt.
Anfang der nächsten Woche sah ich dort zwei Experten die neuen Geräte prüfen und vermessen. Sie schauten auf ihre Zeichnungen und murmelten: „Das stimmt nicht mit dem Plan überein.“ Also konnte der Fallschutz noch nicht eingebaut werden.
Als kurz darauf ein Kipplaster aus Bayern 40 Kubikmeter Holzschnitzel ankarrte, wurden sie auf eine große Plane vor dem Spielplatz gekippt. So hatten die Kinder erst einmal einen schönen Berg zum Buddeln – einen ganzen Monat lang.
Am 15. September bemerkte ich, dass dieser große Haufen verschwunden war – offensichtlich samt der Planen abtransportiert.
Kurz darauf war in einer städtischen Pressemitteilung zu lesen, dass es noch kleinere Konstruktionsmängel gebe, die durch den Einbau einzelner Palisaden und Holzbalken behoben werden müssten. Es wird wohl noch etwas dauern, bis der Spielplatz freigegeben werden kann.
Auf Nachfrage bestätigte Erster Stadtrat Michael Gerheim den Sachverhalt. Die Holzschnitzel seien an anderen Spielplätzen verwendet worden. Mittlerweile habe die Firma Kindt-Spielgeräte zugesagt, die Geräte an der Ellenseestraße zu reparieren. Auch müsse am Fundament noch etwas verbessert werden. Danach werde die gesamte Anlage noch einmal geprüft. Wenn sie abgenommen sei, werde man neue Holzschnitzel kommen lassen, diese einbauen, und dann die Anlage zum Spielen öffnen.
Wir werden darüber berichten.
Franz Roski