Ehrenamtliche tauschen zum zweiten Mal Erfahrungen aus:
Zum zweiten Mal haben sich ehrenamtliche Flüchtlings-Helferinnen und -Helfer aus Seligenstadt, Mainhausen und Hainburg getroffen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Nach der Premiere in Mainhausen im letzten Jahr kam der Personenkreis am vergangenen Mittwoch im Seligenstädter Nachbarschaftshaus zusammen. Sie selbst hätten den Wunsch nach einem solchen Treffen geäußert, so Seligenstadts Erste Stadträtin Claudia Bicherl. Diesem Wunsch sei sie gerne nachgekommen, sagte sie weiter.
Bicherl konnte zu Beginn der Veranstaltung etwa 40 Gäste begrüßen, darunter auch Manfred Kreis vom Seligenstädter Magistrat, sowie Verena May und Katrin Nietgen vom Amt für soziale Infrastruktur als Gastgeberinnen. „In lockerer Atmosphäre wollen wir Erfahrungen austauschen und erfahren, wo es klemmt“, sagte Bicherl in ihrer Ansprache.
Das Wort gab sie danach an Marion Sehr weiter. Die Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin mit eigener Praxis sprach in ihrem kurzen Vortrag zum Thema Ehrenamt. „Helfen macht glücklich“, sagte sie. Das sei keine leere Phrase, es sei sogar nachgewiesen. Bei der ehrenamtlichen Hilfe kann man zum Beispiel Feedback und Dankbarkeit unmittelbar erleben. Nachgewiesen sei auch, so Sehr weiter, dass Aktivität vor der Gefahr von Depression schütze. „Studien weisen nach, dass solche Aktivitäten die Chance auf ein langes Leben um 40 Prozent erhöhen“, erklärte die Psychologin.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde klar, dass bei den Gästen ein verstärkter Kommunikationsbedarf besteht. Das sei bei den Einwohnern der Gemeinden nicht anders. Verwiesen wurde zum Beispiel auf die Bürger-Information über Flüchtlinge am vergangenen Montag im voll besetzten Bürgerhaus in Mainflingen. Es bestand Einigkeit darüber, dass eine solche Informations-Veranstaltung auch für die Seligenstädter Bürgerinnen und Bürger wünschenswert sei.
Auf Pinnwänden notierten die Ehrenamtlichen jede Menge Anregungen. Als Bespiele seien hier genannt: Minijobs oder gemeinnützige Arbeit für Flüchtlinge, mehr Angebote im Bereich Sport, Kultur, Musik für junge Flüchtlinge, mehr Begegnungsmöglichkeiten zwischen Einheimischen und den Vertriebenen, Bereitstellung von Transportfahrzeugen, Praktikumsplätze für Handwerker.
In einem bestand Übereinstimmung unter den Gästen der Veranstaltung: Diese Treffen sind wichtig. Um voneinander zu lernen, muss man sich kennen. Das nächste Mal werden die Ehrenamtlichen in Hainburg zusammenkommen.
Karl-Heinz Riedel