Die „Telefonzelle“ hat ausgedient

Im Niederfeld jetzt kein öffentliches Telefon mehr:

Am späten Nachmittag 11. Dezember blinkte es plötzlich gelb in meinem Küchenfenster. Beim Nachschauen sah ich die Ursache: Ein Lkw mit gelber Rundumleuchte vor dem öffentlichen Telefon in der Berliner Straße. Neugierig wollte ich wissen, was da los ist.

Leises Schimpfen empfing mich. Die beiden Arbeiter, die zu dem Lkw gehörten waren nicht erfreut darüber, dass gerade strömender Regen eingesetzt hatte. Das spornte sie dazu an, noch schneller zu arbeiten. Das Fundament des öffentlichen Telefons hatten sie bereits ausgegraben. Wochen zuvor war die eigentliche Anlage samt Technik abgebaut und abgeschaltet worden.

Jetzt ging es darum, das Gehäuse am Kran zu befestigen, der auf der Ladefläche des Lastwagens steht. Dann geht alles per Knopfdruck. Die Hebemaschine stemmt das Telefonhäuschen hoch und lässt es sanft auf die Ladefläche gleiten. Die Arbeiter bringen noch rasch eine Absperrung an dem ausgehobenen Loch an, das durch den Abbau entstanden ist. Und schon sind die Arbeiter dann im Führerhaus des Lkw verschwunden – geschützt vor dem Regen.

Mittlerweile ist die Absperrung nicht mehr notwendig. Das Loch wurde mit Erde aufgefüllt, Gras ist eingesät. Noch ist durch den braunen Erdflecken auf der grünen Grasfläche zu sehen, wo einmal das öffentliche Telefon stand. Bis zum Frühjahr wird fast nichts mehr an den ehemaligen Standort erinnern – außer unserem Artikel!

Karl-Heinz Riedel